Fremd Wort
A
Abführung
Hierunter versteht man das schließende Anführungszeichen der jeweiligen Sprache.
Absatz
Logisch und im Satzbild zusammengehöriges Textstück. Bei DTP-Programmen erhält der Text eines Absatzes einheitliche Ausrichtung, Grundschrift und Schriftgrad.
Abstand
Freier Raum ober- und/oder unterhalb eines Absatzes.
Akronym
Aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildetes Wort, wie Bafög, Nato, Aids etc.
Anführungen
Öffnendes Anführungszeichen der jeweiligen Sprache. Die senkrechten Anführungszeichen “.....” werden auch als Gänsefüßchen bezeichnet. Bei schließenden Anführungszeichen spricht man auch von der Abführung.
Ästhetik
Typographie und Layout verfolgen gleichzeitig ein doppeltes Ziel, nämlich das der optimalen Lesbarkeit und das der ästhetischen Schönheit. Ein Text soll also gut lesbar und zugleich im ästhetischen Sinne schön sein. Bei der Gestaltung sollten die didaktisch-informationelle Absicht und das künstlerisch-gestalterische Anliegen parallel verfolgt werden, denn ein schlecht lesbarer Text wird kaum ästhetisch schön sein, wie umgekehrt ein schön gestaltetes Dokument, nicht nur schön, sondern auch gut lesbar sein sollte.
Auslauf
Letzte Zeile eines Absatzes. Diese hat in den meisten Fällen nicht die volle Zeilenlänge (Zeilenbreite). Typographisch ist sowohl ein kurzer Auslauf unerwünscht (insbesondere, wenn er kürzer als der Einzug der nachfolgenden Zeile ist) als auch ein zu langer (d.h. ein Auslauf, der die volle Zeilenlänge erreicht). Der verbleibende Raum der Zeile wird als Ausgang bezeichnet.
B
Backslash
\ = Schrägstrich von links oben nach rechts unten.
Beschnitt
Erstens wird hierunter jener Teil eines Bildes oder einer Grafik verstanden, die über den Seitenrand hinausragt und später beim fertigen Buch weggeschnitten wird. In der Regel wird hier ein Überstand von 3 mm verlangt. Zweitens wird der Teil eines Druckbogens als Beschnitt bezeichnet, der nach dem Falzen beim Schneiden wegfällt. In diesen Bereich wird beispielsweise die Bogensignatur gelegt.
Beschnittmarke
Marke, welche die Seitengrenze anzeigt und zum Beschneiden bzw. Trimmen des fertigen Buchs benutzt wird.
Bézier-Kurven
sind Kurvenverläufe, die durch zwei Endpunkte einer Kurve und die Besonderheiten der an ihnen angelegten Tangenten definiert sind. Durch Unterteilung von Kurvenzügen lassen sich alle Kurven als Bézier-Kurven darstellen. Viele moderne Grafikprogramme arbeiten mit dieser geometrischen Konstruktion, die von einem französischen Ingenieur entwickelt wurde.
Blindtext
Beliebiger Text in der richtigen grafischen Aufbereitung, der dazu dient, eine Seite präsentationsfertig zu gestalten, ohne dass der richtige Text schon vorhanden ist.
C
CMYK
(Cyan, Magenta, Yellow, BlacK) Bezeichnung für ein Faarbmodell, daß im Vierfarbdruck eingesetzt wird. Die einzelnen Farbnuancen setzen sich aus den Grundfarben Pink, Gelb, Türkis und Schwarz zusammen. Anders als beim Farbmodell RGB ergibt sich bei der Mischung mit der gleichen Farbhelligkeit der drei Grundfarben nicht Weiß, sondern fast Schwarz. Die Farben des Spektrums werden hierbei durch subtraktive Farbmischung erzeugt. CMYK ist CMY sehr ähnlich, bietet durch die Farbe Schwarz jedoch größeren Farbumfang, volle Schwarztöne und mehr Kontrast.
Corporate Design
Untermenge der Corporate Indentity (Siehe auch Corporate Indentity).
D
Deutsche Schrift
Zum einen dieveraltete, volkstümliche Bezeichnung für gebrochene Schriften (bes. Fraktur) im Gegensatz zur Antiqua. Zum anderen von der Fraktur abgeleitete Schreibschriften mit vom lateinischen Alphabet zum Teil stark abweichenden Buchstabenformen (Deutsche Kurrentschrift, Sütterlin-Schrift).
Druckformat
Zusammenfassung von Formatierungsbefehlen, die sich mit eigenem Namen belegen lassen. Druckformate beziehen sich immer auf Absätze oder längere Textblöcke. Texte, deren Auszeichnungen (Schriftart, -größe, Ausrichtung etc.) mit Druckformat definiert wurden, lassen sich durch die Änderung derselben auf einfache Weise neu festlegen.
E
Einzug
Einrücken der jeweils ersten Absatzzeile nach rechts zum besseren Erkennen des neuen Absatzes.
Elefantenrüssel
Verzierter Aufschwung bei der Strichführung von Großbuchstaben bei gebrochen Frakturschriften.
F
Fisch
Buchstabe, der im Bleisatz im falschen Schriftkastenfach abgelegt wurde und so eventuell in Folge im Druck als Fehler erscheint.
Fußnote
Erläuternde Ergänzung einer Textstelle am unteren Ende des Satzspiegels, als Zusatzinformation oder Hinweis auf eine zitierte Literaturstelle. Man markiert im Text die Stelle mit einem Fußnotenzeichen, wiederholt dieses Zeichen am Fuß der Seite und ergänzt dort, meist in kleinerem Schriftgrad, die bezogene Textstelle.
G
Garnitur
Alle Größen einer Schrift innerhalb ihrer Unterklassen (normal, kursiv, halbfett, fett etc.).
H
Haarstrich
Feine Striche eines Buchstabens einer Schrift.
Hurenkind
Begriff aus der Setzersprache, der eine einzelne, letzte Zeile eines Absatzes bezeichnet, wenn diese am Anfang einer neuen Kolumne (vgl. dort) steht. Unbedingt vermeiden!
I
Initial(e)
Die Initiale ist ein Gestaltungselement für Texte eines Absatzes, wo der Anfangsbuchstabe des ersten Wortes besonders hervorgehoben wird. Genauso wie die Mönche im Mittelalter die Anfangsbuchstaben zu Schmuckzwecken kunstvoll verziert haben, nutzen wir heute ebenfalls Initialbuchstaben als Schmuckelement. Ein Initial erstreckt sich größenmäßig oft über mehrere Zeilen und hat eine mehrfach größere Breite gegenüber der Zeichen des restlichen Absatzes.
J
Jungfrau
Fehlerfrei gesetzte Kolumne, auch Jungfer genannt.
Justieren
Im Bleisatz die Kolumne auf gleiche Satzhöhe bringen.
K
Kalligraphie
Manuel erzeugte, freie Schreibschrift mit individuellen Varianten und Ausschmückungen, die mit viel Übung auch mit PC und Maus erzeugt werden kann.
Kalibrierung
Zur korrekten Reproduktion von Bildern sollten alle Geräte wie Monitor, Farbdrucker, Proof- und Belichtungsgerät aufeinander abgestimmt werden, so dass die nummerisch festgelegten Werte für CMYK übereinstimmend dargestellt werden. Color Management.
Klammeraffe
Umgangssprachliche Bezeichnung für das @-Zeichen.
Kopf
Bei Zeitungen der Titel; ein Kopfblatt ist eine Zeitung, bei der für verschiedene Regionen nur der Titel und die Regionalnachrichten ändern, der übrige Inhalt identisch übernommen wird. Als Seitenkopf werden bei Zeitungen auch Rubriktitel oder Ressorts zuoberst auf der Seite bezeichnet. Häufig ist der Seitenkopf mit einer Linie vom übrigen Text getrennt.
L
Layout
Anordnungsentwurf des Auftraggebers oder Art Directors (siehe dort). Zeigt Setzer oder Druckvorlagenhersteller, wo und wie Bilder und Texte positioniert werden sollen.
Leerzeile
Zeile in der Größe der Grundschrift, die aber keinen Text enthält.
Letter
Bezeichnung für ein einzelnes Zeichen eines Alphabets und für eine einzelne Bleiletter. Das Wort leitet sich aus dem lateinischen >littera< (Buchstabe) ab. der Begriff stammt noch aus dem Bleisatz, wo es dem Zeichenkörper (das metallstück mit dem Zeichen darauf) bezeichnet. Der Begriff "Letter" wird häufig statt Buchstabe verwendet, da sie nicht nur Buchstaben, Ziffern und Punktionszeichen einschließt, sondern ebenso Ligaturzeichen.
Logo
Bildmarke (Signet) oder Schriftzug, der von einer Firma in Briefschaften und Werbung verwendet wird.
M
Majuskel
Großbuchstabe, wird auch als Versalie bezeichnet.
Makulatur
Als Makulatur werden fehlerhafte oder überschüssige Drucksachen sowie Probeausdrucke bezeichnet.
Manuskript
Eigentlich "Handgeschriebenes". Vom Autor niedergeschriebene Fassung eines Textes, der zur - gesetzten und vervielfältigten - Publikation bestimmt ist.
Minuskel
Ältere Bezeichnung für Kleinbuchstaben.
N
Normal
Hierunter versteht man im DTP-Bereich den Standardschriftschnitt einer Schrift. Dieser wird auch als Roman, Regular oder Book bezeichnet.
O
Outline
Die Gestalt eines Buchstabens ohne Füllung. Bezeichnet auch ein Speicherformat für Schriften (Siehe auch Bitmap).
P
Pagina
Fachausdruck für die Seitenzahl.
Petit
Alte Bezeichnung für den Schriftgrad acht Punkt. Ein Petit entspricht etwa 3 drei Millimeter.
Pica
Im amerikanischen Maßsystem etwa, was bei uns Cicero bedeutet: Beide Einheiten gliedern sich in 12 Punkte bzw. points.
Punze
Weißfläche innerhalb eines einzelnen Buchstabens (z.B. das Loch im o), die eng oder weit sein kann und damit die Lesbarkeit einer Schrift beeinflusst.
R
Raster
Netz von vertikalen und horizontalen Linien, die als Gestaltungshilfe für die Plazierung von text und Bildmaterial dienen. Wird auch für Grundflächen mit unterschiedlichen Helligkeitswerten zwischen 0 und 100% schwarz verwendet.
Register
Schlagwortverzeichnis, das in alphabetischer Reihenfolge die wichtigsten Begriffe eines Buchs aufzeigt (auch Index oder Stichwortverzeichnis).
S
Satzspiegel
Die mit druckenden Elementen bedeckte Fläche einer Seite mit Ausnahme der Seitenzahl; die Verteilung gilt in der Regel für das ganze Druckwerk.
Schulterhöhe
Der vertikale Abstand des einheitlichen Textbeginns vom oberen Rand. Auch Vorschlag genannt.
Schusterjunge.
Begriff aus der Setzersprache für die erste Zeile eines neuen Absatzes, die (eventuell sogar eingezogen) als letzte, einzelne Zeile einer Kolumne erscheint (vgl. Hurenkind). Möglichst zu vermeiden!
Schwarzpunkt
Im Druckgewerbe der dunkelste Punkt der gedruckten Publikation.
T
Textgrafik
Sondergebiet der Typografie, ikonische Verwendung von Schrift und Aufeinanderbeziehung von Buchstabenbild und Textinhalt zur Gestaltung grafischer Blätter.
U
Umbruch
Zusammenstellung aller druckenden Elemente zu einer Seite (Text, Legenden, Grafik, Bilder usw.).
Umbruchfehler, Umbruchkrankheit
Beim Umbruch entstandener typographischer Fehler, der sich sowohl störend auf den Lese-Rhytmus auswirkt als auch unästhetisch ist. Hierzu zählen vor allem Hurenkinder und Schusterjungen, aber auch am Ende einer Spalte oder Seite stehende Zwischenüberschriften sowie Zwischenüberschriften mit darübergeschlagenem Leerraum am Kopf einer Seite oder Spalte u.ä.
V
Versalien
GROSSBUCHSTABEN einer Schrift (auch Majuskeln).
Vignette
Schmuckelemente, das z.B. in Büchern Kapitelenden kennzeichnet.
W
Waisenkind
Wenn die erste Zeile eines neuen Absatzes am Ende einer Spalte steht, spricht man vom Waisenkind oder auch Schusterjungen.
Wysiwyg
Kunstwort für "What you see is what you get" (Was du am Bildschirm siehst ist dasselbe wie das, was beim Ausdruck herauskommt). Noch nicht völlig befriedigend erreichtes Grundprinzip von DTP.
Z
Zwiebelfisch
Werkstattsprachlicher Ausdruck der Bleisatzära; gemeint ist ein Buchstabe, der aus einer anderen Schrift stammt (z.B. Garamond-e statt Times-e); Z. entstanden durch Nachlässigkeit beim „Ablegen“ des Satzes.