Spinnen, das Corona-Virus, der Tod und der Arzt…

Dreambubbles von Amelie Vogelmann soll die Ängste/Albträume im Leben der dargestellten Personen mit Hilfe von Fotografie und Illustration visualisieren. 

Die Arbeit ist im Sommersemester 2021 im Kontext des Kurses „Bubbles of creative change“ an der Merz Akademie entstanden und ist seitdem auf der Website der Hochschule veröffentlicht. Die Serie wurde digital produziert, hat jedoch aufgrund der Kombination von Fotografie und Zeichnung auch einen gewissen analogen Charme. 

Gezeigt werden scheinbar schlafende Personen auf schwarzen Hintergrund mit einer Vielzahl von und verschiedenen Illustrationen, die unterschiedliche Traum-Fragmente darstellen. Anzumerken ist außerdem, dass die Personen alle aus unterschiedlichen Altersgruppen sind, wodurch mögliche Albträume verschiedenster Generationen und aus unterschiedlichen Lebensumständen gezeigt werden. Zu dem Prozess der Erstellung des Werkes gehörte ein Interview von Amelie Vogelmann mit jeder der dargestellten Personen, bei denen es sich um Freunde und Verwandte handelt. 

Amelie Vogelmann beschreibt, dass die Corona-Pandemie als Ausgangspunkt sehr relevant war, da in dieser Zeit viele Personen Mitmenschen oder Jobs verloren haben, oder zumindest befürchten mussten, etwas im Zuge der Pandemie zu verlieren. 


Die Arbeit vereint in sich sowohl den aktuellen Bezug zur größten Herausforderung unserer Zeit, der Corona-Pandemie als auch das zeitlose Phänomen des Themas „Traum“. Es zeigt auch, dass spezielle Ängste, wie zum Beispiel vor bestimmten Tieren, generationsübergreifend sind.  Andere Ängste sind hingegen spezifisch bei einer Generation zu finden. In der kindlichen Perspektive wirken besonders größere Menschen und Objekte bedrohlich. Bei Erwachsenen ändern sich die Ängste dahin gehend, dass vor allem Existenzangst und Sorge um die Kinder im Vordergrund stehen. Die Generation 60 plus prägen vor allem Verlustängste und verbleibende Lebenszeit.  

Die Skizzen in der „Dreambubble“ sind sehr vielseitig und lassen einen darüber nachdenken, welche Angst die Personen wohl mit dieser Zeichnung verbinden, aber auch welche Ängste womöglich in der eigenen „Dreambubble“ zu finden wären. Ich selbst stellte mir beim Betrachten des Werks Fragen über meine eigenen Ängste und ob ich mich darin wiederfinde? Ich denke, dass die dargestellten Ängste bei jedem von uns existent sind und kann nur jedem empfehlen, sich das Werk von Amelie anzusehen und sich mit der Deutung der Zeichen auseinander zu setzen. 

Bradley Watson

ÜBER AMELIE VOGELMANN

Ich vermute den meisten Menschen ist häufig unbewusst, wie gut man es in seinem Leben hat. Wir klagen täglich über unsere First World Problems und vergessen dabei, dass es Menschen auf der Welt gibt, die in viel schlechteren Positionen stehen als wir selber. Ich bin Amelie, 21 Jahre alt und studiere an der Merz Akademie visuelle Kommunikation und Crossmedia Publishing. Ich liebe frühstücken und finde es ist die wichtigste Mahlzeit am Tag. Zum Frühstück kann man einfach alles essen: herzhaft, süß, deftig, leicht, …  deshalb sieht mein Frühstück auch immer unterschiedlich aus. Ich bin in Stuttgart geboren und lebe seit ich denken kann in Ludwigsburg. Ich arbeite gerne allein, weil ich dann eigene Entscheidungen treffen kann. Ich bin aber auch gerne in einer Gruppe, in der ich mich mit anderen Leuten austauschen und somit neue Ideen kennenlernen kann. 

 Vertrauen ist mir besonders wichtig. 

BASISINFORMATIONEN

Titel: Dream Bubbles

Künstler: Amelie Vogelmann

Art: Fotoserie

Thema: Träume

Projekt: Bubbles of Creative Change

Entstehungszeitraum: SoSe 2021

Studienbereich: Visual Communication

Genre: Fotografie

Material: Kamera

AUTOR BRADLEY WATSON

Ich bin Bradley, 22 Jahre alt und studiere an der Merz Akademie Visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Fotografie und Video. Wie viel Geld ich doch schon für analoge Kameras und Filme ausgegeben habe. Analog fotografiere ich sehr gerne, da ich so mehr in den Prozess der Fotografie eintauchen kann. Außerdem ist der Prozess sehr beruhigend, weil man einfach etwas langsamer vorgeht und das einen guten Kontrast zu unserer schnellen digitalen Welt gibt. Wenn ich ein Tier wäre, dann wahrscheinlich eine Hauskatze. Ich komme eigentlich aus Bayern, habe aber ab und zu, wenn Corona es erlaubt hat, in Stuttgart gelebt. Ich arbeite sowohl Einzelarbeit als auch Gruppenarbeit sehr gut. Ich finde es hängt sehr von der Situation ab und manchmal kommt man eben doch nicht immer allein ans Ziel. 

Ich möchte dem eigenen Zweifel im Kopf nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken, da sich dieser oft als eine selbsterzeugte kreative Blockade herausstellt. 

Wahrnehmung ist immer individuell.

BRADLEY WATSON

Design von Melisa Sönmez