Was ist real und was ist fake?
Wie Social Media unsere Wahrnehmung beeinflusst
Von Annalena Ceskutti
Wer kennt es nicht? Ein kurzer Blick auf Social Media und schon springen uns Bilder von trendbewussten Influencer*innen und schlanken Models in glamourösen Outfits entgegen. Doch welche Auswirkungen hat diese Selbstinszenierung in den sozialen Medien auf uns?
Mit dieser Frage spielt die Fotografin Alessia Stamati in ihrem Projekt „Image Cultivation“. „Ich finde es spannend, wie sich Menschen in den sozialen Medien darstellen und welche Rolle sie dabei einnehmen […].“, erklärt sie. Im Kontext des Projekts für Visuelle Kommunikation „Bubbles of Creative Change“, betreut von Natalie Brehmer, entwickelt sie eine Fotoserie, die als ein Portfolio präsentiert wird.
Die Fotografien vermitteln den typisch lässig-glamourösen Instagram-Flair und zeigen verschiedene Persönlichkeiten. Diese werden von dem Model Lea Wennberg verkörpert, die sich in verschieden Outfits – im Selfie-Modus – vor einem rosafarbenen Hintergrund inszeniert. Die Charaktere entsprechen dabei dem klassischen Social Media-Idealbild: Weiß. Jung. Schlank. Die elegante „Wild“ posiert im grünen Jumpsuit und weißen Handschuhen. Die blonden Haare nach hinten gekämmt und die Lippen rot bemalt, blickt sie verführerisch in ihre Handykamera. Die stilvolle „Precious“ wirkt, im schwarzem Business-Rock mit schicker Handtasche, selbstbewusst bis einschüchternd.
Als Betrachter*in fühlt man sich verunsichert; ertappt sich dabei, sich mit ihnen zu vergleichen; beginnt zu vergessen, dass es sich lediglich um eine aufwendige Inszenierung handelt. Und da beginnt der Eindruck zu kippen:
Der Bezug zur realen Person hinter den Bildern geht verloren. Alles wirkt oberflächlich, austauschbar, inhaltsleer. Eine ständiger „[…] Überfluss an Informationen, Inhalten und Bildern“, wie Alessia Stamati die Botschaft hinter ihrer Arbeit beschreibt: „Ich wollte durch dieses Projekt erreichen, dass wir mehr über die sozialen Medien nachdenken und wie sie unsere Gesellschaft beeinflussen.“
„Ich finde es spannend, wie sich Menschen in den sozialen Medien darstellen […].“
Alessia Stamati
„Image Cultivation“ ist eine Arbeit, die auf eindrückliche und stilvolle Weise ein aktuelles Problem reflektiert und eine klare Botschaft enthält: Ein Bild zeigt uns nur, was es sein will. Nicht, was es wirklich ist. Das sollten wir uns immer im Gedächtnis behalten, wenn wir das nächste Mal einen vermeintlichen „Schnappschuss“ auf Instagram sehen.
Titel: Image Cultivation
Künstlerin: Alessia Stamati
Genre: Fotografie
Thema:
Einfluss von Sozialen Medien
auf unsere Wahrnehmung
Projekt:
Bubbles of Creative Change,
betreut von Natalie Brehmer
Entstehungszeitraum:
5. Semester (SoSe 2021)
Studienbereich:
Visuelle Komunikation
Beteiligte:
Alessia Stamati (Fotografie, Regie),
Lea Wennberg (Model, Styling),
Jannik Haller (Styling Assistent),
Viviana Domante (Make-Up, Hair)
Über die Künstlerin
Ich fürchte mich vor der Zukunft. Einerseits ist die Angst auf mich und meine Zukunftspläne bezogen, andererseits aber auch generell auf Entwicklung unserer Welt.
Ich bin Alessia, 21 Jahre alt und komme aus Stuttgart. Momentan bin ich im fünften Semester und ich beschäftige mich in meinem Studium hauptsächlich mit der visuellen Kommunikation mit Schwerpunkt auf Fotografie. Je nach Projekt arbeite ich in der Gruppe oder allein. Meine Lieblingsfächer in der Schule waren Kunst, Englisch und Sport.
Was mir nicht bewusst ist kann ich ja gar nicht wissen, da es mir ja nicht bewusst ist.
– Alessia Stamati
Über die Autorin
Am liebsten wäre ich ein Faultier. Die sind immer super entspannt und schlafen den ganzen Tag. Nichts ist unmöglich, wenn man nur fest daran glaubt und sich anstrengt, seine Träume zu verwirklichen. In zehn Jahren sehe ich mich hoffentlich ohne Maske, mit meinen Freunden, das Leben in vollen Zügen genießen. Ich glaube, dass man alles erreichen kann. Am wichtigsten ist für mich, mir selbst treu zu bleiben und mich nicht zu sehr von den Erwartungen anderer leiten zu lassen. Klingt für mich nach einem perfekten Leben. Ich bin Annalena, 22 Jahre und studiere VK und CMP an der Merz Akademie. Ich möchte aufrecht und selbstbewusst durch das Leben gehen.
– Annalena Ceskutti