Über Face Filter zum Kern der Sache.


Über Lisa Menzel (Künstlerin):

Ich glaube an Karma. Alles was man tut, ob Gut oder Böse, kommt irgendwann zu einem zurück. 

Mein Guilty Pleasure Song ist Breathe (2AM)- Anna Nalick. 

Ich habe Angst davor falsche Entscheidungen im Leben zu treffen. I did something bad- Taylor Swift  

Mein Hogwarts Haus wäre Ravenclaw, weil sie weise, kreativ, originell und individuell sind. 

Ich bin Lisa, 21, Studentin, Feministin, Künstlerin und den Rest muss ich noch herausfinden.

Was denkst du über Feminismus? Eine Frage mit der sich spätestens seit #metoo wahrscheinlich jede*r in der westlichen Welt direkt oder indirekt konfrontiert wurde in den letzten Jahren. Eine Frage, die im Mittelpunkt der Videoarbeit „What do you think about Feminism“ von Lisa Menzel steht. Die Arbeit ist im Rahmen eines Storytelling-Kurses geleitet von Florian Model entstanden, der sich mit der Vermittlung von gesellschaftlichen Narrativen beschäftigte.

Zu sehen ist ein 4.38 Minuten langes Hochkant Video, in dem sieben Personen plus die Künstlerin zu verschiedenen Fragen rund um die Themen Feminismus und Sexismus Stellung beziehen. Die gerade besprochene Frage ist immer in Form eines Instagram Face-Filters sichtbar.

Optisch finde ich das Video relativ einfach gehalten. Die Filter verbinden die mit unterschiedlichen Kameras und Lichtverhältnissen entstandenen Clips miteinander und schaffen einen optischen roten Faden. Besonders den „How does the society react?“-Filter, zu sehen nach ca. drei Minuten, möchte ich hervorheben. Die Grafik nimmt zwar die Antwort auf die Frage schon vorweg, aber genau dadurch kann ich mir das Motiv als Gedankenanstoß auch für sich alleinstehend vorstellen.



Gerade das Hochkant Format finde ich passend gewählt, da es durch die Kombination mit den Filtern den Charakter einer spontan aufgenommenen Instagram Story bekommt. Dieser Effekt wird durch die unterschiedlichen Hintergründe in den jeweiligen Zimmern noch gestärkt. Dass das Soziale Netzwerk eine Plattform ist, bei der sich besonders Frauen einige Kommentare über ihr Aussehen anhören müssen, ist wohl jedem klar. Die Idee den Look dieser Plattform zu nutzen, um dort vorherrschende Probleme anzusprechen gefällt mir. Eine direkte Kritik am Netzwerk ist nicht zu hören, kann aber auf jeden Fall auch reininterpretiert werden. Auch wird dadurch gut verdeutlicht, dass es sich hierbei um Meinungen und nicht um Fakten handelt. Eine Unterscheidung die mir persönlich bei vielen Videos zum Thema Feminismus etwas zu schwammig wird.

Und genau da setzt sich dieses Werk für mich von den meisten Anderen zu dem Thema ab. Formal ist es natürlich nicht mit Einer zu vergleichen, dennoch erfüllt es den eigentlichen Zweck einer Reportage. Es wird erklärt, zum Nachdenken und Diskutieren angeregt und eben nicht angeprangert. Ich denke, dass Menschen, die sich bislang davor verschlossen haben mit einer solchen Art von Ansprache eher bereit sind, ihre Ansichten nochmal zu überdenken.


Über Robert Heinz (Autor):

Morgens sitze ich meistens erstmal zwei Stunden herum, denke nach und trinke Kaffee. Ich bin Robert Heinz, 23 Jahre, aus Stuttgart Bad Canstatt. Ich glaube an mich und an die Menschen, die mich umgeben. An den meisten Projekten habe ich bislang sehr gerne allein gearbeitet. Für größere Sachen bevorzuge ich alleinige Vorarbeit und eine gemeinsame Besprechung. Meine größte Angst ist, dass mir meine eigenen Gedanken im Weg stehen und ich mich zu sehr mit mir selbst beschäftige. Im Anschluss esse ich zwei Toasts und fange an zu arbeiten.